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Nachruf für Prof. Bernhard Brutschy

Bild von Bernd Brutschy

Am 14. Oktober 2014 verstarb Prof. Dr. Bernhard Brutschy 3 Jahre nach seiner Pensionierung im Alter von 68 Jahren. Von 1992-2011 war er am Institut für Physikalische und Theoretische Chemie als Professer für Physikalische Chemie tätig. Sein Arbeitsgebiet galt der Massen- und Laserspektroskopie von Biomolekülen. Er war bis zu seinem Tod mit der Wissenschaft sehr verbunden.

Bernhard Brutschy studierte Physik und Mathematik an der Universität Freiburg und promovierte 1977 in Physik unter der Leitung von H. Haberland. Nach seiner Zeit als Postdoc am Hahn-Meitner-Institut und an der Freien Universität Berlin habilitierte er dort 1989 im Fach Physikalische Chemie. Während seiner Zeit als Professor für Physikalische Chemie hat er sehr engagiert und erfolgreich an der universitären Selbstverwaltung mitgearbeitet, so ließ er sich für viele Jahre mit großem Geschick für berufspolitische, finanzielle und organisatorische Belange als Geschäftsführender Direktor des Instituts für Physikalische und Theoretische Chemie, sowie als Dekan des Fachbereichs und als Senatsmitglied der Universität in die Pflicht nehmen. Er war zwei Jahre GDCh-Vorsitzender der Ortsgruppe Frankfurt und seit 2004 Mitglied im Beirat der Deutschen Bunsengesellschaft. Ebenso war er Mitglied des Frankfurter SFBs "RNA-Ligand-Wechselwirkungen" und Senior Investigator im Exzellenzcluster "Makromolekulare Komplexe", Mitherausgeber bzw. Editor einiger renommierter Fachzeitschriften und hatte Gastprofessuren in Frankreich, Polen und Japan inne.

Seine wissenschaftlichen Interessen lagen auf dem Gebiet der Gasphasenspektroskopie, speziell der mikrosolvatisierten Cluster. Besonders seine Arbeiten zur analytischen Chemie von Biomolekülen, die Entwicklung neuer Laserwerkzeuge und molekularer Targets sowie die Fluoreszenz-Korrelations-Spektroskopie auf der Einzelmolekülebene fanden internationale Beachtung und haben ihm große Anerkennung bei seinen Fachkollegen verschafft. Mit der erfolgreichen Entwicklung von LILBID, einer massenspektrometrischen Methode, mit der auch große biomolekulare Komplexe analysiert werden können, gelang ihm in den letzten Jahren seiner Forschungstätigkeit ein wichtiger wissenschaftlicher Durchbruch.

Bernd Brutschy hat die Physikalische Chemie in Frankfurt über mehr als ein Jahrzehnt entscheidend mitgestaltet und durch sein Wirken geprägt. Die Kollegen aus der Physikalischen Chemie werden ihn in würdiger Erinnerung behalten.